Fleischermeister Martin Zobel (1872-1953)
und Ehefrau Ida (1873-1955)
Lehrer an den Lübener Schulen zwischen 1888 und 1945














Im zweiten Haus rechts - Steinauer Str. 16 - befand sich das Geschäft des Fleischermeisters Martin Zobel. Verwandte hatte er im ganzen Kreis Lüben. Fleischermeister Gustav Zobel in Brauchitschdorf, Müllermeister Hermann Zobel in Jauschwitz, Müllermeister August Zobel in Mlitsch, Bauer August Zobel in Ziebendorf (dessen Erntewagen bei dem heftigen Unwetter 1916 zerstört wurde!), Schmied Fritz Zobel in Gläsersdorf und schon um 1892 lädt Gastwirt Zobel in Muckendorf zum Pfingsttanz. Weitere Zobels finden Sie mit der Google-Suche auf der Startseite.

Im "Führer durch die Lübener Landschaft" 1928/31, einem Heimatbüchlein der Ortsgruppe des Riesengebirgsvereins Lüben, wurde diese Geschäftsanzeige veröffentlicht.

Am 3. Weihnachtsfeiertag 1928 feierten Martin und Ida Zobel ihre Silberhochzeit. Diese Einladung erhielt Margarethe Zobel, Schwester, Schwägerin oder Tochter von Martin.

Programmablauf und Menüfolge sind auf der Rückseite nachzulesen:


Aus dem Jahr 1930 stammt dieses Foto der Lübener Fleischersfrauen, die sich eine Reise an den Kochelfall bei Schreiberhau im Riesengebirge gegönnt haben. Ihre Namen werden zwar genannt, jedoch leider nicht zugeordnet: Anna Wittwer, Marie Arlt, Martha Siegismund, Liesbeth John, Martha Bresse, Ida Zobel, Margarete John, Klara Bresse. Bitte melden Sie sich bei mir, wenn Sie helfen können, die Frauen zu identifizieren.

Im Heimatkalender 1942 wirbt Martin Zobel für seine beliebte und gern besuchte Gaststätte Deutscher Kaiser in der Bahnhofstraße, die er inzwischen auch noch führt.

Die Eheleute waren 72 und 73 Jahre alt, als sie 1945 ihr Zuhause und alles von ihnen Geschaffene aufgeben und den ungewissen schweren Weg nach Westen antreten mussten. Martin Zobel verstarb einen Tag vor seinem 81. Geburtstag.

Wie viel Verzweiflung ihre letzten Jahre begleitet haben muss, können wir uns vorstellen. Einst gehörten sie zu den anerkannten Geschäftsleuten einer Kleinstadt. Zuletzt waren sie unter Fremden. Das macht besonders die Todesanzeige von Ida deutlich.

Nur ein Ehepaar, Max und Klara Ungebauer, die sie aus Lüben kannten, lebte in ihrer Nähe und begleitete sie auf ihrem letzten Weg.

Es gab im Kreis Lüben viele Zobels. Ob die beiden Kinder hatten, die ihr Andenken bewahren helfen? Bitte melden Sie sich!