Tiefe Straße
Töpferplatz














Blick vom Ring in die Tiefe Straße

Blick in die Tiefe Straße vom Ring aus um 1910. Links Kolonialwarenhändler Ewald Finster. Siehe auch seine Geschäfts-anzeige von 1928! Nach ihm zog um 1930 Jahre die Mittelstandsbank in das Haus. Ewald Finster übernahm zu der Zeit das Restaurant Oberförsterei. Kaiser's Kaffeegeschäft befand sich um die Jahrhundertwende zwischen Schützes Eisenwarenhandlung und dem Eckhaus, das damals allerdings noch Gustav Otto Weber gehörte. Kaiser's erbaute in der Tiefen Straße 1 seine neue Filiale mit dem markanten Türmchen, als 1906 das Haus neben der Apotheke abgerissen wurde, um die Bahnhofstraße zu verbreitern.

Tiefe Straße

Neben Kaiser's Kaffeegeschäft mit Erker und Türmchen befindet sich in Nr. 2 die Bäckerei Eduard Schneider. Nach links führt die Bahnhofstraße. Gegenüber sind an der Mauer die letzten Buchstaben von APOTHEKE zu sehen und darunter Werbung für das Hamburger Kaffee-Versandhaus Thams & Garfs, dessen Filiale sich seit ca. 1908 im gleichen Haus wie die Apotheke befand.

Fleischerei John in der Tiefen Straße

In Nr. 3 folgt das Fleisch- und Wurstgeschäft mit elektr. Betrieb von Paul John. Auf dem Foto Fleischermeister Paul John mit einem Lehrjungen, den Töchtern Käte und Annemarie und deren Freundin Ursula Moch, die einmal meine Mutter werden sollte. In Nr. 4 Korbmachermeister Paul Wallnisch, Nr. 5 seit 1897 Tischlermeister Wilhelm Wehner, Nr. 6 Seilermeister Carl Engel, siehe seine Geschäftsanzeige.

An der Ecke das Kaffeegeschäft Kaiser's, daneben die Bäckerei Eduard Schneider, es folgen Fleischerei Paul John und Korbmacher Paul Wallnisch. Links die Ecke zum Ring mit dem Hinweis auf die Mittelstandsbank (siehe auch die folgenden beiden Bilder!).

1937: 60jähriges Geschäftsjubiläum der Fleischerei John!

Das Ladengeschäft der Fleischerei Paul John! Vielleicht sogar mit dem Meister persönlich hinter der Theke! Dank an Andreas Pietsch!

Tiefe Straße

Blick auf die linke Seite der Tiefen Straße bis zur nach rechts abbiegenden Liegnitzer Straße. Die Mittelstandsbank ist in das Eckgebäude eingezogen und hat es inzwischen renoviert. Links daneben folgt Friseur Bessenroth, neben ihm seit
1925 mein Großvater Konstantin Moch mit seiner Eisenwarenhandlung. Beide Familien waren eng befreundet. Der Sohn Walter Bessenroth wird seit Ende Januar 1945 vermisst. Das hinten querstehende Haus stand auf der Insel der Liegnitzer Straße. Dort betrieb zuletzt Schuhmachermeister Br. Koslitz (s. Adressbücher 1929 und 1933) Handwerk und Geschäft.

Tiefe Straße

Aus dem Fenster des Bäckerhauses ein Blick zum Ring, wo eben vor dem Rathaus eine Veranstaltung mit tanzenden Maiden und trommelnden Knaben stattfindet. Hitlerjungen in kurzen Hosen schauen in strammer Haltung zu. Ein Mann mit Schlapphut (?!) steht vor der Bankfiliale und beobachtet die Szene. Ortsschilder zeigen den Weg nach Raudten, Steinau, Liegnitz, Breslau.