Abitur-Jahrgang 1936
Zeugnis vom Lübener Gymnasium 1937














Abiturjahrgang 1936 im Jahr 1928

Abiturjahrgang 1936 im Jahr 1928

Dieses Klassenbild der Sexta aus dem Jahr 1928 ist im Besitz von Wolfgang Tscharntke, Sohn des damaligen Schuldirektors Erich Tscharntke. Er selbst ist der hübsche kleine Junge oben links (1). Er erinnert sich an Tilch (2) (vielleicht ein Enkel des Kolonialwarenhändlers Tilch in der Lübener Breitestraße oder Sohn des Tierarztes Friedrich Tilch aus Heerwegen-Polkwitz) und seinen Freund Günther Paschke (3), Sohn des Eisenhändlers Paul Paschke aus der Steinauerstr. 60.

Wenige Tage, nachdem dieses Foto veröffentlicht werden konnte, überraschte mich ein weiterer Schüler dieses Jahrgangs mit der alten "Bierzeitung" seiner Klasse aus dem Jahr 1934, als die U II (Untersekunda, entspricht heute etwa 10. Klasse) endete. Ein Foto davon gibt es offenbar nicht. Die Zeitung entspricht dem, was gleichaltrige Schüler auch heute noch praktizieren und lustig finden: Holprige, mehr oder weniger bissige Verse und Zeichnungen ihrer Lehrer und Mitschüler.

Der Einleitungstext zur Schülerzeitung 1934
Ach wie schwer hat mans im Leben
denk ich an die Schule eben.
Deutsch, Geschichte und Latein.
Und ich find es zu gemein,
immer bin ich grade dran,
wenn ich absolut nichts kann.
Guter Eindruck, der ist flöten.

Herr Direktor Tscharntke

Denk ich mal ans Abitur,
ist mir wohl, nicht eine Spur.
Für so manche schöne Kenntnis
hat der Lehrer kein Verständnis.
Was die Klasse heiter stimmt,
er am Ende übelnimmt.
Ist man früh noch nicht ganz munter,
schläft man bis um 11 mitunter
Geht es dann auf Mittag zu
braucht man wieder neue Ruh!
Oder um den Geist zu schonen,
wird sich wohl ein Schwätzchen lohnen.
Leider aber fühlt der Lehrer
sich zu sehr als Wissensmehrer
und gerät in helle Wut.
Der Schüler fühlt den Ernst des Lebens
und kämpft dagegen ganz vergebens.
Mal hat der Lehrer was zu lachen
und läßt nur Strafarbeiten machen.
Mal sind die Schüler obenauf,
der Lehrer nimmt den Spott in Kauf.
Und dann ists wieder umgekehrt,
bis sich neun Jahre dann verjährt.
Dann ist die goldne Freiheit da
und alles schreit erfreut Hurra!
Schulzeitung der Untersekunda II Lüben 1934

Herr Fiedler, genannt Colegio

Herr Halfpaap, genannt Paapen

Herr Krusche, genannt Zassel

Herr Vetter, genannt Onkel Bulle

Herr Weisker, genannt Favour

Nicht alle Anspielungen sind nach soviel Jahrzehnten noch zu verstehen und manche könnten sogar heute noch für Ärger sorgen. Deshalb beschränke ich mich auf die Wiedergabe der einleitenden Verse, der Karikaturen der Lehrer und der Unterschriftenliste. Hier noch einmal alle Namen, die vorkommen: Herta (?), Käte (?), Fritz Gugsch, Christian-Friedrich Haym, Renate Heinrich, Günther Jordan, Gerta Klose, Günter Kuschke, Ursula Lehmann, Joseph-Sepp Marek, Maze, Felix-Ixe Munderloh, Günter Paschke, Hans-Karl Reiske, Irmgard Rösler, Annemarie Schneider, Ursula Seiffert, Ernst Sommer, Albrecht Stark, Gerhard Thielsch, Wolfgang-Gakel Tscharntke, Edeltraud Utta, Hans-Georg Wittekopf, Günther Woitas und die Lehrer Heinrich Munderloh, Erwin Vetter, Dr. Helmut Greulich. Es wäre sehr schön, wenn die Namensliste dazu beitrüge, einige Jungen auf dem Foto zu identifizieren. Später kamen auch Mädchen in die Klasse! Wer hat noch Fotos dieses Jahrgangs? Für die Zeitung ein herzliches Dankeschön an Sepp Marek und seinen Sohn Gerhard!


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